Nun weißt du, wie Stress und Unverträglichkeiten zusammen hängen können.
Aber was tun gegen Stress?
Schließlich kannst du dich nicht aus jeder stressigen Situation rausziehen.
Atme erst mal durch und überlege, wie du mit dem Stress am besten umgehst statt in Panik und Hektik zu verfallen. Ist die Situation tatsächlich so stressig wie gedacht? Oder hast du zu große Erwartungen an dich selbst und kannst die etwas herunter schrauben? Manchmal hilft schon eine Pause oder ein entspannter Abend.
Was tun gegen Stress? Tipps & Tricks
Such dir aus diesen Vorschlägen die aus, die in dein Leben passen und mit denen du dich wohl fühlst. Wende nicht alle auf einmal an, denn das könnte in Stress ausarten.
Tipp 1 Iss gesund und verträglich
Wenn die Redensart “Das schlägt mir auf den Magen” auf dich zutrifft, dann iss so verträglich wie möglich, wenn du Stress hast. Denn unverträgliches Essen schlägt nicht nur auf den Magen, sondern auch auf den Darm. Die beiden verarbeiten schon den Stress. Wenn unverträgliches Essen dazu kommt, haben sie doppelte Arbeit. Das kann sich wiederum dazu führen, dass du dich noch mehr gestresst fühlst.
Achte darauf, dass du gesund isst. Denn bei Stress braucht der Körper besonders viele Vitalstoffe, wie z.B. Magnesium. Fülle deinen Teller mit viel verträglichem Gemüse, etwas Obst, Pseudogetreide, Haferflocken und Nüssen.
Wenn du selbst mit verträglichster Ernährung Verdauungsbeschwerden hast, dann nimm das nicht als Grund unverträglich zu essen. Schnell ist der Gedanke da, dass du essen kannst, was du möchtest, weil du so oder so Beschwerden hast. Das kenne ich gut von mir aus schlimmen Zeiten. Nur bleiben die Beschwerden nicht gleich, sondern werden schlimmer. Und umso schlimmer die Beschwerden sind, umso mehr stressen sie dich.
Verschwinden deine Beschwerden trotz verträglichster Ernährung nicht, dann probiere dich durch die anderen Tipps.
Tipp 2 Raff dich auf und beweg dich!
Vor allem wenn es im Job stressig ist, erscheint die Couch besonders gemütlich. Dabei ist es gerade jetzt besonders wichtig, dass du dich bewegst.
Warum? Weil der Körper fleißig Stresshormone produziert, die zu Säuren weiter verarbeitet werden.
Die sind bei kurzzeitigem Stress nicht weiter schlimm. Aber wenn zu viele davon anfallen, wie bei dauerhaftem Stress, dann kommt der Körper nicht mehr hinter her die Säuren aus zu leiten. Er verstaut sie nun an verschiedenen Körperstellen, wie z.B. im Gewebe, was zu Wassereinlagerungen und damit Übergewicht oder zu Entzündungen führen kann.
Der Körper kann die Säuren u.a. über die Haut und die Atmung ausleiten.
Und hier kommt der Sport bzw. die Bewegung ins Spiel: Wenn du schwitzt, schickt der Körper die Säuren über die Haut nach draußen. Wenn du beim Laufen intensiver atmest, können über die Lungen mehr Säuren ausgeleitet werden.
Aber Achtung: Werde nicht gleich zum Hochleistungssportler! Denn zu viel Sport übersäuert den Körper.
Aber das ist noch nicht alles: Sport wirkt sich ausgleichend auf den Körper aus.
Das Gehirn funktioniert noch wie in der Steinzeit. Wenn du Stress hast, stellt es fürsorglich große Mengen Energie bereit, weil es einen auf dich zu rasenden Säbelzahntiger ahnt. Es hat keine Ahnung, dass du gerade an deinem Schreibtisch sitzt und dich eine Mail vom Chef in Panik versetzt. Die bereit gestellte Energie kannst du für Sport nutzen.
Entspann dich!
Genau so wichtig – oder noch wichtiger? – ist, dass du dich regelmäßig entspannst. Nicht nur das Abschalten ist wichtig, wie z.B. beim Sport. Wichtig ist, dein System deutlich zu beruhigen, sodass dein Puls langsamer ist, falls er hoch war oder deine Muskeln entspannt sind, wenn sie vor verkrampft oder angespannt waren.
Finde heraus, wobei du dich am besten entspannen kannst. Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten. Ein paar davon möchte ich dir hier vorstellen:
Tipp 4 Meditieren
Falls du dabei an einen Hippie mit bunten Kleidern und ungewaschenen Haaren denkst, kann ich dich beruhigen: Du kannst dich weiterhin so anziehen, wie es dir gefällt und kannst deine Haare weiterhin so oft waschen wie du möchtest.
Meditieren kannst du dir wie bewusstes Atmen vorstellen. Du setzte dich bequem hin, schließt die Augen und achtest darauf, wie du ein und ausatmest. Für den Start ist die App Headspace perfekt.
Ich gebe zu, dass es am Anfang schwierig ist, nicht mit den Gedanken sonst wohin abzuschweifen.
Je öfter du meditierst, umso besser gelingt es dir aus dem oft stressigen Gedankenkarusell auszusteigen, deinem Atem zu lauschen und damit dein System zu beruhigen.
Du kannst auch mit angeleiteten Meditationen oder einer angeleiteten Traumreise starten.
Tipp 5 Progressive Muskelentspannung
Bei der progressiven Muskelentspannung nach Jacoben werden verschiedene Muskeln abwechselnd stark angespannt und entspannt. Viele Krankenkassen bezuschussen solche Kurse. Frag bei deiner nach und probiere einen Kurs aus, wenn dir das zusagt.
Tipp 6 Ab in die Natur
Auch die Natur kann sehr entspannend wirken. An einem Fluss oder einem See zu sitzen und das Wasser zu beobachten kann sehr entspannend sein. Wenn du Natur um die Ecke hast, probiere mal aus, wie sie auf dich wirkt. Mit einem Spaziergang kannst du Bewegung und Entspannung abhaken.
Tipp 7 Yoga
Mit Yoga kannst du Bewegung und Entspannung perfekt verbinden. Falls dich das anspricht, kann ich es dir von Herzen empfehlen. Die Übungen wechseln zwischen anspannend und entspannend.
Tipp 8 Entspann dich beim Lesen
Laut einer Studie der englischen University of Sussex aus 2009 gehört Lesen zu einer der effektivsten Strategien zur körperlichen und mentalen Entspannung. Schon nach sechs Minuten sind die Muskeln entspannter und das Herz schlägt langsamer. Um den Stresspegel gering zu halten, empfehlen die Wissenschaftler dreißig Minuten pro Tag zu lesen.
Und es gibt noch so viele Gründe mehr zu lesen.
Tipp 9 Vergiss nicht zu atmen
Ja, es muss heißen: Vergiss nicht richtig zu atmen. Denn wir können nicht nicht atmen. Ansonsten bräuchtest du dir auch keine Gedanken mehr zu Stress machen.
Achte mal darauf wie du atmest, wenn du gestresst bist. Oft atmen wir dann nicht besonders tief.
Warum es wichtig ist richtig zu atmen?
Einerseits, damit der Körper die Säuren los wird. Aber auch, damit der Körper mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Wenn der fehlt funktioniert er nicht mehr wie gewünscht. Dann kann es sein, dass das Oberstübchen nicht mehr so funktioniert, wie du es gerne hättest.
Dafür gibt es verschiedene Atemtechniken, wie z.B. die 8-7-4-Technik.
Sie sorgen für belebenden Sauerstoff und einen entspannender Nebeneffekt: Du bist so mit dem Atmen beschäftigt, dass du alles andere für einen Augenblick vergisst.
Tipp 10 Positive Gedanken gegen Stress
Was denkst du, wenn du gestresst bist? Wahrscheinlich nicht, dass du das Projekt schon schaffen wirst. Du ärgerst dich über den Chef, der dir das zusätzliche Projekt aufgedrückt hat. Obwohl der Kollege eigentlich viel mehr Zeit dafür hat. Dann hast du heute auch noch dein Mittagessen vergessen. Und deine Bauchkrämpfe machen es auch nicht besser. Ist ein negativer Gedanke erst mal gedacht, folgen ruck zuck noch hundert andere.
Gründe sich zu ärgern und etwas schlecht zu finden, findet das Hirn schnell. Schließlich sichert es so dein Überleben: Es zeigt dir, wo Gefahren lauern und was schlecht läuft, damit du diesen Gefahren ausweichen kannst.
Besonders gut fühlt sich das allerdings nicht an. Deshalb kannst du üben einzuschreiten und positive Gedanken hervorkramen. Frage dich:
- Ist das Projekt tatsächlich zu viel?
- Hast du doch etwas mehr Kapazität als der Kollege?
- Schaffst du es zwei Wochen den Stress anzunehmen?
- Kannst du etwas Lernen beim Projekt oder anderweitig positiv für dich mitnehmen
Dann sage dir: “Ich schaffe das, auch wenn es stressig wird!” Wenn du wirklich überfordert bist, dann geh zum Chef und fordere Unterstützung. Es geht nicht darum, dass du dir etwas schön redest.
Wenn du an der stressigen Situation selbst nichts ändern kannst, dann schau dich um, was in deinem Leben gerade schön ist: die Sonne scheint, die Lieblingskollegin, das Treffen mit Freunden, das Telefonat mit deiner besten Freundin oder die schönen Blumen auf dem Schreibtisch.
Tipp 11 Verändere die Situation
Wenn dich trotz verträglichster Ernährung, täglicher Entspannung und anderen Maßnahmen deine Beschwerden immer noch quälen, dann lohnt sich ein ehrlicher Blick auf die Stress-Situation.
Hast du seit einem Jahr durchgängig Stress bei der Arbeit und es wird sich nichts daran ändern?
Dann denke über einen Jobwechsel nach. Ja, das ist im ersten Moment aufregend, anstrengend und stressig. Aber lieber nimmst du noch einmal etwas mehr Stress und Aufwand in Kauf, als dass du jahrelang weiter unter enormen Stress leidest und alles was er mit sich bringt: eine schlechte Gesundheit und Beschwerden durch Unverträglichkeiten.
Und vielleicht möchte dir dein Bauchgefühl sagen, dass du dringend etwas ändern solltest?
Hör in dich hinein: Passen die Werte des Unternehmens zu dir? Schlummert in dir der Wunsch den Beruf zu wechseln oder dich selbstständig zu machen? Solch ein Wunsch kann einerseits beängstigend sein, weil er viel Aufwand und Ungewissheit bedeutet. Und andererseits bedeutet er, dir ein Stück näher zu kommen und dein Leben nach deinen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Das macht deutlich mehr Freude! Und das Bauchgefühl weiß das.
Du weißt nicht, wie du Job, Familie und Freizeit organisieren sollst? Setz dich mit deiner Familie zusammen und schaut, wie du entlastet werden kannst. Du musst dir ja nicht gleich einen kompletten Tag frei schaufeln. Oft reichen schon ein oder zwei Stunden, in denen du in Ruhe ein Buch lesen kannst oder zum Yoga oder Sport gehen kannst.
Dich belastet eine Beziehung mit deinem Partner oder einer Freundin? Dann kläre mit ihm oder ihr, was dich belastet. Auch hier gilt: Wenn dir die Beziehung absolut nicht gut tut, denke darüber nach, ob es besser ist sie zu beenden. Eine Freundschaft nur weiter zu pflegen, weil ihr euch schon lange kennt, aber nichts mehr gemeinsam habt und euch ständig streitet, bringt keinem von euch etwas. Das ist ein schwerer Schritt, den du dir gut überlegst. Versuche vorher die Uneinigkeiten zu klären.
Also, was tun gegen Stress?
Finde heraus, was dir bei Stress gut tut. Sport und Entspannung sorgen dafür, dass Stress abgebaut werden kann. Finde heraus, welcher Sport dir Spaß macht und wobei du am besten entspannen kannst. Bei einem Spaziergang in der Natur oder doch besser beim Lesen? Beim Yoga kannst du Bewegung und Entspannung perfekt kombinieren.
Auch ein Blick auf deine Gedanken kann helfen, sie in eine positive und stärkende Richtung zu lenken. Warum solltest du dir dein Leben selbst schwer machen?
Wenn du weiterhin gestresst bist, obwohl du dich bewegst und entspannst, schau dir deine Stress-Situation genauer an und ändere sie. Das kann manchmal ein schwieriger Schritt, wie eine Kündigung sein. Manche Meinungsverschiedenheiten lassen sich durch ein Gespräch oder eine klare Abgrenzung klären.