Ab sofort berichten immer wieder Betroffene über ihre Reise mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Reizdarm in der Weglasserei. Den Anfang macht Theresa von FabeNu. Sie erzählt dir, wie sie mit ihrer Fructsoeintoleranz und ihrem Reizdarm wieder zu mehr Wohlbefinden gekommen ist. Außerdem hat sie Tipps für dich, was du bei Beschwerden für dich tun kannst. Vielen Dank, liebe Theresa, dass du deine Erfahrungen so offen mit uns teilst.
* Das ist ein Gastartikel von Theresa von FabeNu*
Hallo ich bin Theresa und ich möchte Dir von meinem Weg mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten erzählen.
Eines Tages hatte ich total Bauchbeschwerden und diese blieben für ein paar Tage mein ständiger Begleiter.
Ich wusste einfach nicht, wo die auf einmal herkamen. Als es nicht besser wurde, vereinbarte ich einen Termin bei meinem Hausarzt. Zunächst schilderte ich meine Beschwerden und mein Unwohlsein. Daraufhin folgten ein paar Untersuchungen, um heraus zu finden woran das liegen könnte.
Wie das bei einem Hausarzt so üblich ist, war die Vorgehensweise Abtasten, Blutentnahme, Urintest, Blutdruck messen. Er konnte so auf Anhieb nichts Außergewöhnliches feststellen, was auf eine Krankheit hingedeutet hätte.
Da kam erstmal Erleichterung. Denn wenn es keine schwerwiegende Krankheit ist, würde es ja sicherlich eine einfache Erklärung geben, die dann sicher schnell wieder behoben werden konnte. Was sich dann später etwas anders herausstellte, dazu nachher mehr…
Aber um den Beschwerden dennoch weiter auf den Grund zu gehen, wurde ein Ultraschall gemacht, wo jedoch auch nichts Weiteres gefunden wurde. Anschließend verwies er mich dann an eine gastroenterologische Ärztin, die den Ursachen näher auf den Grund gehen sollte. Diese stellte mir wahnsinnig viele Fragen zu meinen Essgewohnheiten und meinem Befinden danach.
Wo kommen denn die Beschwerden wohl her
Mittlerweile hatte ich verstärkt das Gefühl, dass es in direktem Zusammenhang mit dem Essen lag. Die Ärztin vermutete dann recht bald, dass eine Nahrungsmittelintoleranz dahinter stecken könnte. So veranlasste sie als Erstes einen Fructose-Atemtest.
Bei diesem H2-Atemtest trank ich morgens auf nüchternen Magen eine fructosehaltige Lösung. Anschließend wurde dann in gewissem zeitlichen Abstand der Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft gemessen und schlussendlich eine Fructose-Intoleranz nachgewiesen.
Mit dieser Diagnose war ich zunächst etwas verunsichert und wusste nicht richtig, was ich nun tun sollte.
Ein paar Tage später fand ein Gespräch mit einer Ernährungsberaterin statt, welches schon mal recht aufschlussreich war. Sie betonte jedoch: „Probieren Sie es für sich aus, jeder reagiert anders und hat eine individuelle Toleranzgrenze“.
Diagnose Fructose-Intoleranz: Was nun…
Damals war das Thema komplett neu für mich und ich hatte relativ wenig Bezug dazu. Ich habe mir dann erstmal ein paar Bücher mit Rezepten, die fructosearm sind besorgt. Damit ich eine Idee bekam, was ich denn gut kochen könnte.
Meine Essgewohnheiten stellte ich dahingehend um, dass ich zunächst so weit wie möglich auf Fructose verzichtete.
So ging es mir dann auch erstmal wieder etwas besser. Dennoch hieß es, dass es gut wäre nach und nach wieder Fructose zu sich zu nehmen. Damit der Körper weiterhin die Proteine zur Aufnahme bildet und es nicht verlernt.
Da mich ein gesunder Lifestyle sowieso schon immer sehr interessierte, setzte ich mich dann immer mehr mit dem Thema Ernährung auseinander. Viel Inspiration holte ich mir damals aus Zeitschriften, die „gesunde“ Rezeptvorschläge und viele Artikel zu einem gesunden Lifestyle beinhalteten.
Lesen um soviel wie möglich zu erfahren
Aber irgendwie waren die oft so unspezifisch. Es ging um Essen zum Abnehmen, sich fitter fühlen, einen tolleren sportlicheren Körper zu erhalten, aber nur ganz selten mal um die Belange von Jemandem, der Nahrungsmittelunverträglichkeiten hat und sich damit auseinander setzen muss.
Das war vor mehr als 9 Jahren. Da gab es dazu nur wenige Informationen im Internet.
Es existierten ein paar Webseiten über Tipps, was man bei Blähungen, Durchfall und Verstopfung tun konnte. Dadurch probierte ich immer wieder Neues aus. Das ging über einiges an Medikamenten, pflanzlichen Wundermitteln und Tees bis ich für mich feststellte, dass vielleicht auch weniger mehr sein könnte.
Was tun bei Bauchbeschwerden
So suchte ich nach möglichst natürlichen Helfern auf pflanzlicher Basis. Was mir bei Blähungen am Besten hilft: Wärmflasche, warmes Ingwerwasser, Ruhe und sanfte Bewegungen.
Mir hat anfangs gefehlt, dass ich mich so allein und auf mich gestellt gefühlt habe. Daher empfehle ich Dir Unterstützung zu suchen, um Dich über Deine Erfahrungen auszutauschen und weil es einfach total hilft, auch mal mit jemandem offen darüber reden zu können.
Da mich das Thema Gesundheit und im besonderen Ernährung über die Zeit richtig in seinen Bann gezogen hat, entschied ich mich dann vor ca. 3 Jahren für eine Weiterbildung in diesem Bereich.
Gerne wollte ich mir noch mehr fundiertes Wissen aneignen, um dies dann auch irgendwann an andere Betroffene weiter zu geben. Dabei hat mich die ganzheitliche Sichtweise und das Naturheilverfahren am meisten angezogen. So absolvierte ich die Fernausbildung als Fachberaterin für holistische Gesundheit.
Mit all dem neuen Wissen und Informationen ging es bei mir noch intensiver in eine Ernährungsumstellung, die so natürlich und gesund wie möglich ist.
Weil ich mich mehr mit gesunder Nahrung beschäftigte, stellte ich zunehmend fest, dass in industriell verarbeiteten Produkten leider doch oft Unverträgliches versteckt ist. Und diese zudem generell schwerer verdaulich sind.
Kochen mit frischem Gemüse vom Markt
In der letzten Zeit bin ich somit dazu übergegangen, fast nur noch selber zu kochen. Das hat den Vorteil, das ich genau weiß, was darin ist. Zudem habe ich einige für mich neue Lebensmittel entdeckt wie Quinoa, Erdmandeln, Kurkuma und Gemüsesorten, die ich früher links liegen gelassen habe. Heute gehe ich am liebsten auf den Markt, dort ist die Auswahl am Größten.
Nachdem ich dann letzten Winter auf einmal wieder verstärkt Bauchbeschwerden hatte und wieder keine Erklärung dafür hatte ging ein erneuter Suchprozess nach dem Übeltäter los. An der Ernährung an sich konnte es ja eigentlich nicht liegen, denn ich ernährte mich doch nun schon so gesund wie möglich und wollte dennoch gern zwischendurch Obst essen.
Meine Befürchtung ging in Richtung Darmfehlbesiedlung oder einer weiteren Intoleranz wie eine Glutenunverträglichkeit oder Lactose-Intoleranz. So ließ ich entsprechend beides untersuchen, aber es konnte nichts konkret nachgewiesen werden.
So stand am Ende von zahlreichen Untersuchungen die Diagnose: Reizdarmbeschwerden.
Ernährungsumstellung auf FODMAP-Diät hat geholfen
Über weitere Recherche im Internet auf diversen Blogs und auf Rat meiner Ärztin hin beschäftigte ich mich mit der FODMAP-Diät. Ich verbrachte etliche Stunden in Buchläden um Bücher mit FODMAP-armen Rezepten ausfindig zu machen. Ein paar davon kaufte ich mir, damit ich wirklich richtig damit starten konnte. In der Weglasserei findest Du weiterführende Artikel zu dem Thema FODMAP-Ernährung.
Zunächst habe ich die relativ strikte Diät für ca. 8 Wochen durchgezogen, da es mein größter Wunsch war mich endlich wieder insgesamt besser zu fühlen.
Da ich schon so viele verschiedene Ernährungsweisen ausprobiert hatte viel es mir relativ leicht mich umzustellen. Zudem habe ich immer mehr Experimentierfreude gewonnen, was sehr hilfreich ist.
Danach habe ich die Ernährungsweise nach und nach wieder angepasst und auch wieder FODMAP-reicheres zu mir genommen. Dazu habe ich Ernährungstagebuch geführt um festzustellen, was wann und wie Auswirkungen auf die Verdauung hat. Dies habe ich beibehalten denn es gibt immer wieder neue Dinge die ich gern ausprobiere.
Parallel dazu hatte ich noch meine Darmflora mithilfe einer Stuhlprobe analysieren lassen. Daraufhin habe ich mir die empfohlenen Pro- und Präbiotika organisiert. So konnte sich der Darm erholen und sich wieder die richtigen Darmbakterien aneignen.
Ich lebe nun ein bewussteres Leben
Für mich haben die Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu einem bewussteren Leben geführt.
Ich weiß nun was mir gut tut und was weniger und habe viel dazu gelernt. Insbesondere die ganzheitliche Betrachtungsweise hilft mir besonders immer wieder den passenden Weg zu finden.
Um Stress vorzubeugen wende ich Verschiedenstes an. Generell achte ich darauf mir genügend Zeit für mich zu nehmen um zu entspannen. Sei es in der Natur bei einem Spaziergang, zwischendurch zu Meditieren, Yogaübungen am Abend oder das worauf ich Lust habe.
Zudem achte ich darauf mich viel zu bewegen, ich fahre meist mit dem Fahrrad zur Arbeit und einkaufen. Gehe gern mal schwimmen und mache jeden Morgen eine Viertelstunde Workout mit Kraftübungen um wach zu werden und die Verdauung anzukurbeln.
Meine Tipps für Dich
Wenn Du auch von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen bist, empfehle ich Dir Dich mit dem Thema weiter auseinander zu setzen. Dabei gibt es heutzutage viele Möglichkeiten und Infos im Internet und in Büchern.
Schaue, dass Du ein noch besseres Verständnis für Dich erhältst und dadurch herausfinden kannst, was Dir am Besten hilft. Viele tolle Ideen hat Helen hier auf ihrem Blog ja bereits veröffentlicht. Für weitere Tipps wie Du mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarmbeschwerden umgehen kannst, besuche gern meine Webseite. Ich freue mich, wenn Du vorbeischaust.