Boah, die verträgliche Ernährung kann richtig nervig sein.
Beim Einkaufen musst du bei jedem Lebensmittel überlegen, ob du es essen darfst und die Zutatenliste studieren. Im Internet findest du Lebensmittellisten und auf jeder steht etwas anderes als verträglich. Du recherchierst stundenlang und weißt anschließend immer noch nicht, was du nun essen kannst ohne anschließend auf der Toilette festzuhängen. Dein Arzt lässt dich mit der Aussage, dass du deine Ernährung umstellen sollst alleine stehen. Deine Familie sagt, du sollst essen was dir schmeckt. Deine Freunde meinen, dass eine Pizza oder ein Eis am Tag doch nichts ausmachen.
Du bist frustriert, weil dein Bauch schmerzt, du keine Freude mehr am Essen hast, du nicht weißt, was du glauben sollst und dich das tägliche Zubereiten deines Essens nervt. Du verfluchst deine Unverträglichkeit und fragst dich, wie du damit klar kommen sollst.
Besonders in den ersten Wochen der Ernährungsumstellung kommt irgendwann der Punkt, an dem du alles hinschmeißen möchtest. Umso wichtiger die verträgliche Ernährung zu vereinfachen. Und das geht so:
Weg #1: Sei nicht zu hart zu dir und deinem Körper
Wenn du ständig darüber nachdenkst, welche Lebensmittel du essen darfst und welche nicht, führt das zu Stress. Und der gefährdet deine Gesundheit und wirkt sich negativ auf deine Unverträglichkeit aus. Sei deshalb geduldig mit dir und lege dir einen Plan zurecht, wie du aus diesem Gedankenkarusell aussteigen kannst. Verurteile dich nicht, wenn du mal etwas Unverträgliches gegessen hast. Ob aus Versehen oder absichtlich – deine Ernährung ist eine tiefsitzende Gewohnheit, die nicht in einer Woche geändert ist. Sei auch nicht zu hart zu deinem Körper, wenn du mal wieder Durchfall nach dem Essen hast. Er macht das nicht, um dich zu ärgern. Er möchte dir zeigen, dass gerade etwas schief läuft und dich auf den richtigen Weg bringen.
Weg #2: Verwende natürliche Lebensmittel
Auch das stundenlange studieren von Zutatenlisten im Supermarkt ist nervig und sorgt für Stress. Der Einkauf zieht sich in die Länge und am Ende landet doch nur eines von fünfzig unter die Lupe genommenen Nahrungsmitteln in deinem Einkaufswagen. Denn in den meisten Fertigprodukten verstecken sich unverträgliche Zutaten oder Zusatzstoffe – sei es ein Quinoasalat aus dem Kühlregal, eine zuckerfreie Limo oder eine Gemüsetomatensoße aus dem Glas.
Wenn du hauptsächlich natürliche und unverarbeitete Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Hirse, Quinoa, Bio-Eier und frisches Bio-Fleisch kaufst, bleibt es dir erspart die Zutatenliste zu studieren. Du kannst die Lebensmittel in deinen Korb packen und den Supermarkt in wenigen Minuten wieder verlassen. Jedenfalls wenn die Schlange an der Kasse kurz genug ist.
Weg #3: Bereite dir einfache Gerichte zu
Wer sagt, dass du dir jeden Tag ein aufwendiges Essen zubereiten musst? Ja, auf Instagram begegnen dir die kunstvollsten Kreationen. Aber glaube mir: Die wenigsten bereiten sich solch ein Essen jeden Tag zu. Vor allem wenn es aus unzähligen Zutaten besteht und kunstvoll dekoriert ist. Lass dich davon nicht verrückt machen. Auch aus wenigen Zutaten kannst du dir ein leckeres Essen zubereiten. Mach es dir einfach und stelle es nach der folgenden Formel zusammen: Beilage + Gemüse + Proteine.
Gewürzt wird mit verträglichen Gewürzen und wenn passend etwas hochwertigem Öl, wie Olivenöl oder Rapsöl. Auch Pinien-, Kürbis- oder Sonnenblumenkernen bringen Geschmack und Abwechslung rein.
Und dekoriert ist es ebenfalls einfach mit frischen Kräutern, groben Meersalz oder etwas gemahlenem Pfeffer.
Weg #4: Sammle Rezepte
Jeden Tag zu überlegen, was du dir kochen sollst, kann schnell nerven. Lege dir deshalb eine Rezeptsammlung an. Wenn du das nächste mal ratlos bist, schnappst du dir deine Sammlung und hast in Sekunden neue Ideen für ein leckeres und verträgliches Essen.
Um eine Sammlung anzulegen eignet sich super Pinterest. Dort kannst du Boards für verschiedene Themen anlegen. Zum Beispiel bei Glutenunverträglichkeit je eines für Glutenfreies Frühstück, Glutenfreies Mittagessen, Glutenfreies Abendessen, Glutenfreie Snacks und Glutenfreies Brot. So entsteht dein persönliches, virtuelles Kochbuch mit Rezepten nach deinem Geschmack und passend für deine Unverträglichkeit. Auf dem Weglasserei Account findest du dort hunderte FODMAP-arme, laktosefreie, glutenfreie und fructosearme Rezepte. Dort kannst du starten, um dich für deine eigene Sammlung inspirieren zu lassen.
Weg #5: Lege eine Liste mit verträglichen Lebensmitteln an
Wenn du gerade mit der Ernährungsumstellung begonnen hast und noch nicht im Kopf hast, welche Lebensmittel bei deiner Unverträglichkeit erlaubt sind, hab immer eine entsprechende Lebensmittelliste dabei. Drucke sie dir klein für den Geldbeutel aus oder lade sie aufs Handy. So hast du sie beim Einkaufen immer griffbereit und stehst nicht plötzlich ratlos im Supermarkt, weil du nicht weißt, was du einkaufen kannst. Auch beim Essen gehen oder mit Freunden unterwegs kannst du so immer einen Blick darauf werfen.
Sobald du ausprobierst, welche Lebensmittel du verträgst, leg dir eine eigene Liste an. In die trägst du ein, wenn du ein verträgliches oder unverträgliches Lebensmittel gefunden hast. Denn im Alltagsstress kann es passieren, dass du später nicht mehr weißt, ob dir die Avocado Probleme bereitet hat oder es vielleicht doch die Karotte war.
Weg #6: Verträgliche und leckere Gerichte immer wieder zubereiten
Sobald du ein verträgliches Gericht gefunden hast, das dir gut schmeckt, bereite es immer wieder zu. Schreibe es dir am besten auf, damit du es parat hast, wenn du mal wieder nicht weißt, was du kochen sollst. Mit der Zeit kommen so immer mehr neue Gericht dazu und deine Auswahl an leckeren Gerichten wächst. Außerdem verbindest du so schneller, dass leckeres Essen auch verträglich sein kann.
Weg #7: Vorkochen
Du erleichterst dir verträgliche zu essen enorm, wenn du dir vorkochst. Entweder verschiedene Beilagen, wie Kartoffeln, Hirse oder Quinoa und geschnippeltes, verträgliches Gemüse, das du nur noch zu einem Gericht zusammen werfen musst. Oder du kochst zwei bis drei Portionen eines Mittagessens, Abendessens und bereitest dir drei Mal das selbe Frühstück vor. So überlegst du dir einmal ein Gericht, hast einmal den Aufwand mit Zubereiten, Essen für drei Tage und kannst dich zwei Tage gedanklich zurück lehnen, was das Essen betrifft.
Zusammenfassung
Sei nicht zu hart zu dir und deinem Körper, wenn es um die verträgliche Ernährung geht. Wenn du dir ständig Gedanken machst, was du essen kannst und darfst oder wütend auf deinen Körper bist, weil du schon wieder Durchfall hast, entsteht Stress. Der verstärkt deine Unverträglichkeit und schadet deiner Gesundheit.
Stress beim Einkaufen kannst du vermeiden, in dem du natürliche Zutaten einkaufst, wie Gemüse, Obst, Reis, Hirse oder Quinoa. Bei diesen Lebensmitteln ersparst du dir das stundenlange studieren der Zutatenliste. Setze auf einfache Gerichte aus wenigen Zutaten, die du schnell zubereiten kannst. Hast du ein verträgliches und leckeres Gericht gefunden, schreibst du es dir auf und kochst es immer wieder.
Lege dir außerdem eine Rezeptsammlung an, in die du an ideenlosen Tagen einen Blick werfen kannst. Außerdem hilfreich ist in der Anfangszeit mit Unverträglichkeiten eine Liste mit verträglichen Lebensmitteln. Hab die immer dabei, um beim Einkaufen und unterwegs nicht plötzlich ratlos dazustehen, weil du nicht weißt was du verträgst. Eine Menge Zeit und Nerven sparst du dir mit Vorkochen. Wenn du schon mal dabei bist zu kochen, bereitest du dir die doppelte oder dreifache Menge zu und hast für die nächsten Tage Ruhe.