Trends gibt es auch bei Gemüse.
Da schlenderte ich vor drei Jahren über den Markt und plötzlich liegen da dicke orangene Kürbisse.
Vor eineinhalb Jahren entdeckte ich die Pastinake.
Sie ist ein einheimisches Gewächs und wurde im 18. Jahrhundert von der Kartoffel von unseren Tellern verdrängt. Nicht einmal meine Oma kannte die Pastinake. Sie hat sich aufgeregt, weil die Pastinake ideal gewesen wäre, um sie während dem Krieg anzubauen.
Durch die Industrialisierung der Landwirtschaft sind viele unserer einheimischen Gemüsesorten vom Markt verdrängt worden. Es wurde auf ertragreichere Sorten gesetzt. Gemüse, das nicht regelmäßig wächst, hatte damit keine Chance mehr. Außerdem sollte es leicht verpackt und eingelagert werden können.
Dabei haben sich die alten Gemüsesorten an unsere klimatischen Bedingungen wunderbar angepasst. Sie halten heißes und trockenes Wetter aus. Auch wenn es mal länger regnet, macht ihnen das nichts aus. Sie sind also wesentlich robuster, als ihre gezüchteten Artgenossen. Deshalb brauchen sie nicht einmal Kunstdünger und länger haltbar sind sie auch noch.
Die Pastinake ist damit perfekt für einen gereizten und empfindlichen Magen und Darm. Sie schmeckt würzig, nussig und leicht süßlich. Von der Konsistenz her erinnert sie etwas an gekochte Kartoffel.
Du kannst sie vielseitig einsetzen. Klassisch als Suppe oder als Zugabe in Eintöpfen und Currys oder zerstampft als Püree. Falls du sie nicht kennst, setze sie gleich auf deinen Einkaufszettel.
Achtung: Schau beim Einkaufen genau hin. Sie sieht der Petersilienwurzel zum Verwechseln ähnlich! Nicht nur einmal habe ich in der Hektik aus Versehen Petersilienwurzel gekauft…
Heute tritt die Pastinake zusammen mit Spinat und Karotten auf. Wenn du die drei verträgst, probiere diese Kombination unbedingt! Sie harmonieren fantastisch miteinander. Ansonsten kannst du das Gemüse nach Geschmack und Verträglichkeit austauschen. Mit Ei und Parmesan verschmelzen sie zu kleinen leckeren Pastinaken Spinat Frittata.
Die Frittatas lassen sich in einer Dose wunderbar mit ins Büro nehmen. Kombiniere sie mit einem Salat oder esse sie einfach so. Sie schmecken kalt und warm.
Pastinaken-Spinat-Frittata
FODMAP-arm, glutenfrei, laktosefei, fruktosearm
Zutaten
- 1 Pastinake ca. 90g
- 90 g TK Blattspinat
- 1 Karotte ca. 90g
- 50 g Parmesan
- 4 Eier
- 1 TL Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Paprikapulver
- Butter zum Einfetten der Form
So geht's
- Die Pastinake und die Karotte fein raspeln.
- Die Form mit Butter einfetten. Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.
- Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Pastinake, Karotte und Spinat darin andünsten. Wenn du den Spinat vorher auftaust, kannst du ihn direkt zu den Eiern geben. Alles ca. 8 Minuten andünsten bis das Gemüse weich ist.
- Währenddessen die Eier verquirlen. Rühre den Parmesan und Gewürze nach Geschmack unter.
- Gebe das gedünstete Gemüse dazu und vermenge alles miteinander.
- Fülle jetzt 1 EL der Masse in die Muffinförmchen oder in eine kleine Kastenform.
- Für 12-15 Minuten ab damit in den Ofen. Bei einer Kastenform wird sich die Backzeit um ca. 8 Minuten verlängern. Teste mit einer Gabel, ob das Ei gestockt ist.
Die Pastinake hat sich ihren neu gewonnen Platz auf dem Markt verdient. Sie ist bekömmlich und schmeckt lecker würzig. Noch dazu lässt sie sich vielfältig verarbeiten.