Ist dein Darm dein bester Freund oder verhasster Feind? Wenn du dich empört fragst, wie dein Darm dein Freund sein soll, wenn er dich täglich mit Bauchkrämpfen und Durchfall quält, dann ist es höchste Zeit dich mit ihm anzufreunden. Denn es gibt keinen Grund dieses gutmütige Organ zu hassen. Ganz im Gegenteil: wenn du dich mit ihm verbündest, dann ist er der Schlüssel zu mehr Wohlbefinden. Denn der Darm und Gesundheit sind eng miteinander verknüpft.
Puh, erst mal schwer zu glauben, wenn du gerade das Gefühl hast, dass dein Darm derjenige ist, der dir dein Leben zur Hölle macht.
Aber lass uns doch mal anschauen, was die Aufgaben von deinem Darm sind:
1. Dein Magen und Darm beschützen dich
Magen und Darm kannst du dir wie die Securitys von deinen Körper vorstellen. Alles was von außen in deinem Körper landet, musst erst den sauren Magensaft überleben und dann an den vielen Sicherheitsschranken im Darm vorbei. Je nach dem, um was für einen Stoff es sich handelt, entscheidet der Darm, ob er ihn in den Körper reinlässt oder wieder nach draußen schickt (in der Regel durch den Hinterausgang. Nur extrem Schädliches schickt er direkt wieder da raus, wo es reingekommen ist).
Essen und Getränke dürfen bleiben. Die verarbeitet er in kleinste Bausteine, damit der Körper die Nähr- und Vitalstoffe daraus verwenden kann. Bakterien und Viren haben Hausverbot im Körper. Trotzdem versuchen sie immer wieder sich reinzuschleichen. Der Darm befördert sie entweder nach draußen oder vernichtet sie sofort, damit sie dir nicht schaden. Schädliche Stoffe aus Medikamenten oder Pestizide macht er unschädlich und schickt sie dann raus.
Damit er gegen die schädlichen Eindringlinge sofort vorgehen kann, sind 70 bis 80 Prozent von deinem Immunsystem im Darm angesiedelt. Probieren mal wieder Viren oder krankheitserregende Bakterien sich in deinen Körper zu schmuggeln, stürzt sich ein Großkommando deiner körperlichen Abwehr darauf. Darunter sind unter anderem nützliche Darmbakterien, die die Darmflora bilden. So sichert der Darm deine Gesundheit.
2. Ohne die Darmflora läuft nichts im Darm!
Sie schaltet nicht nur fiese Eindringlinge aus, sondern sorgt auch dafür, dass sich die schädlichen Darmbakterien und Pilze nicht ausbreiten, hilft dabei das Essen zu verdauen, schützt die Darmschleimhaut und packt bei der Entgiftung mit an. Sie stellt aus Ballaststoffen kurzkettige Fettsäuren her, die die Darmschleimhaut mit Energie versorgen, die Darmbewegung anregen und auch vor Darmkrebs schützen sollen.
Außerdem sollen die mikrowinzigen Kerlchen auch Vitamin K und B12 produzieren können. Allerdings ist noch nicht geklärt, ob der Darm die selbst hergestellten Vitamine tatsächlich aufnehmen kann. In den nächsten Jahren werden die Darmforscher sicher noch entdecken, was da im Darm so vor sich geht und wie der Darm für Gesundheit sorgt.
Aber was, wenn mal n.i.c.h.t alles nach Plan verläuft und die schädlichen Darmbakterien es schaffen sich auszubreiten? Wenn sie in der Überzahl sind, dann drängen sie die nützlichen Darmbakterien aus dem Darm raus. Die nützlichen flüchten aber auch freiwillig, weil sie sich zwischen den giftigen und stinkenden Gasen unwohlfühlen, die die schlechten Darmbakterien von sich geben.
Wichtig zu wissen: die guten Darmbakterien sind n.i.c.h.t einfach so da, weil sie so nett und fleißig sind.
So wie sie sich gut um deinen Darm kümmern, erwarten sie auch, dass du dich gut um sie kümmerst, in dem du mit gesundem Essen und einem gesunden Lebensstil dafür sorgst, dass schädliche Darmbakterien und Pilze sich nicht ausbreiten können. Wenn du das ignorierst, sind die kleinen Kerlchen radikal und hauen ab.
Wenn du die Warnzeichen in Form von Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchschmerzen nicht ernst genommen hast und die schädlichen Darmbakterien erst mal an der Macht sind, dann geht’s so richtig los! Dann kommst du womöglich erst mal nicht mehr vom Klo runter. Und es kann sein, dass du öfter krank wirst, weil das Immunsystem ebenfalls geschwächt wird – weil es, du erinnerst dich, im Darm für Gesundheit sorgt.
Aber keine Sorge, du kannst das wieder in Ordnung bringen: wirf die schädlichen Darmbakterien raus und mach es den übrig gebliebenen guten Darmbakterien so gemütlich wie möglich (du weißt schon, gesundes Essen und so …).
3. Der Darm ist der beste Freund vom Hirn
Bestimmt hast du schon mal gehört, dass Darm und Hirn dicke Freunde sind. Nicht nur, dass sie mit ihren geschwungenen Windungen Zwillinge sein könnten. Nein, sie sind auch noch ähnlich aufgebaut und besitzen beide ein komplexes Nervensystem. Darüber sind die beiden verbunden.
Das kannst du dir wie eine Telefonleitung vorstellen, worüber die beiden ständig quatschen. Nein, die beiden sind keine Tratschtanten, die sich über den neusten Klatsch im Körper empören. Es ist lebenswichtig, dass die beiden miteinander telefonieren … äh … sich austauschen. Denn das Hirn sitzt da oben im Schädel in einer Art Sicherheitstrakt mit Stacheldraht umzäunt und umstellt von hunderten bewaffneten Securitys – also bildlich betrachtet. Denn wenn es ein schädlicher Eindringling zum Hirn schafft, dann kann dich das womöglich das Leben kosten.
Blöd nur, dass das Hirn in seinem Sicherheitstrakt überhaupt nicht mehr mitbekommt, was im Körper eigentlich los ist. Aber zum Glück gibt es ja den Darm, der alles mitbekommt, was im Körper landet und vor sich geht. Deshalb wundert es dich sicher nicht, dass die beiden sich verbündet haben.
Und das ist gut so! Weil wenn du einen Döner mit Gammelfleisch erwischt hast, dann schlägt der Darm beim Hirn Alarm und gibt den Befehl den Döner sofort wieder dorthin zu befördern, wo er hergekommen ist: nach draußen.
Die beiden sind so sorgsam, dass sie sicherheitshalber alles austauschen – auch das, was vielleicht nicht überlebensnotwendig ist.
Wenn dem Darm etwas komisch vorkommt, ruft er beim Hirn an und gibt das durch. Das Hirn entscheidet, ob die Info wichtig ist oder nicht.
Zusatzstoffe aus einer Tiefkühlpizza reizen zum Beispiel den Darm. Wenn du die jeden Tag isst, dann meldet der Darm dem Hirn, dass ihn diese Stoffe reizen. So kann es sein, dass du durch ungesundes Essen schlechte Laune bekommst.
Aber auch das Hirn erzählt dem Darm, was bei ihm so los ist. Wenn du dir ständig Sorgen machst, ob dein Partner gerade wirklich mit Überstunden ein dringendes Projekt erledigt oder sich heimlich mit der attraktiven Kollegin trifft (wahrscheinlich nicht nur auf einen Kaffee), dann hält das Hirn diese immer wieder kehrende Info für wichtig und schickt sie an den Darm weiter. So kann es sein, dass Sorgen und Ängste Verdauungsbeschwerden verursachen. Deine Darm Gesundheit kann also auch davon abhängen.
4. Der Darm symbolisiert wie du dein Leben gestaltest
In der Naturheilkunde steht der Darm dafür, wie du dein Leben gestaltest und welchen Sinn du deinem Leben gibst.
Der Darm verarbeitet dein Essen und alles, was von Außen in ihn hinein kommt. Du verarbeitest deine Erlebnisse, Eindrücke und Ideen.
Der Darm sortiert und leitet die nützlichen Stoffe weiter in den Körper und scheidet die unnützlichen und schädlichen Stoffe aus. Auch du schaust, welche Ideen gut für dich sind und du weiter verfolgen möchtest und welche sinnlos oder schädlich sind und du lieber sein lässt.
Geist und Körper sind also eng miteinander verbunden. Wenn du gerade in deinem Leben an irgendeiner Stelle nicht weiter kommst oder ein Problem verdrängst, kann sich das womöglich in Darmbeschwerden zeigen.
Wenn dich zum Beispiel dein Job enorm belastet, weil dich dein Chef anbrüllt sobald du es dir an deinem Schreibtisch gemütlich gemacht hast. Deshalb hast du beschlossen zu kündigen, um dir das nicht länger gefallen zu lassen. Du hast schon wütend in die Tasten von deinem Laptop gehauen und die Kündigung getippt. Innerlich hast du dabei hämisch gelacht, wenn du daran gedacht hast, wie du sie deinem Chef überreichst und ihm verkündest, dass du in einer Woche weg bist, weil du noch so viel Resturlaub hast.
Aber die Kündigung verstaubt seit über einem Jahr auf der Festplatte. Irgendwie waren doch die Kollegen so nett oder die Lust Bewerbungen zu schreiben gering. Dann kann es schon sein, dass der Darm sich meldet und dich darauf hinweist, dass du endlich eine Entscheidung treffen sollst. Er möchte dich davor schützen dich noch ein weiteres Jahr von deinem Chef anbrüllen zu lassen und dich mit der Entscheidung zu quälen, ob du die Kündigung endlich ausdruckst oder löschst.
Sobald du dich entschieden hast, hast du die Blockade gelöst und deine Darmbeschwerden können ruck zuck besser werden.
Auch aufgeschobene Entscheidungen können deine Darm Gesundheit beeinflussen.
Du siehst, warum Darm und Gesundheit so eng zusammen stehen.
Der Darm will dir nichts Böses. Ganz im Gegenteil: er beschützt dich, deine Organe, deinen ganzen Körper und schirmt ihn vor schädlichen Stoffen, Bakterien und Viren ab. Und das jeden Tag! Wenn du gerade mit Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfen und Verstopfung zu kämpfen hast, dann will dich dein Darm damit nicht ärgern, sondern dir zeigen, dass gerade etwas schief läuft. Er kämpft vielleicht gerade mit unverträglichem Essen, schädlichen Darmbakterien, Pilzen oder anderen Sachen, die ihn aus der Bahn geworfen haben. Für dich kann das ein Zeichen sein, dass es Zeit ist, deinem Darm zu helfen oder etwas in deinem Leben zu ändern und damit deine Darm Gesundheit zu bessern.