Wie finde ich heraus was ich vertrage?
Ist das die Frage, die du dir am häufigsten stellst?
Bei mir war das so.
Und ich wünsche mir nichts mehr, als dir eine Anleitung dafür in die Hand drücken zu können. Leider ist das nicht so einfach mit diesen Unverträglichkeiten.
Sie zeigt sich bei jedem anders. Wenn wir beide Fruktose nicht vertragen, können wir nicht automatisch das gleiche essen. Du verträgst acht Erdbeeren, ich nur drei. Du verträgst Tomaten überhaupt nicht, ich wunderbar. Die Tageszeit kann eine Rolle spielen, deine Laune und dein Stresslevel.
Bei manchen zeigen sich die Beschwerden direkt nach dem Essen, bei anderen erst Stunden oder Tage später.
Jeder Magen und Darm reagiert verschieden.
In der Weglasserei möchte ich dir helfen, deinen Unverträglichkeiten auf die Spur zu kommen. Denn ich bin der Meinung, dass du herausfinden kannst, wer oder was für deine Unverträglichkeiten verantwortlich ist.
Hier fünf Schritte im Überblick, wie du deinen Unverträglichkeiten auf die Spur kommen kannst:
Schritt 1: Ernährungstagebuch
Fange an ein Ernährungstagebuch zu schreiben. Hier erfährst du wie.
Das Ernährungstagebuch ist ein sicherer Weg, um herauszufinden, was du verträgst.
Schritt 2: Ab zum Arzt
Ich vermute, dass du einen Ärzte Marathon bereits hinter dir hast. Bevor du deine Ernährung umstellst, ist es wichtig zu wissen, dass du keine ernsthaften Krankheiten hast. Auch auf Unverträglichkeit solltest du getestet sein. Laktose und Fuktose kann mit einem Atemtest festgestellt werden, Zöliakie mit einer Darmspiegelung.
Schritt 3: Ernährungsumstellung
Stelle deine Ernährung um und suche dir ggf. einen Ernährungsberater, der dich dabei unterstützt.
Hier erfährst du, wie du deine Ernährung in elf einfachen Schritten umstellst.
Schritt 4: Ausprobieren
Wenn deine Beschwerden nicht besser werden, passe deine Ernährung an. Wirf einen Blick in dein Ernährungstagebuch und schau, nach welchem Essen du Beschwerden hattest. Koche es noch einmal und lass eine Zutat weg, die du verdächtigst.
Mit der FODMAP-Diät bin ich meinen Beschwerden auf die Spur gekommen, die nichts mit meiner Fruktoseunverträglichkeit zu tun hatten.
Lies hier mehr dazu: Warum du die FODMAP-Diät ausprobieren solltest
Schritt 5: Doch nicht die Ernährung?
Experimentierst du schon mehrere Monate oder sogar Jahre mit deiner Ernährung herum?
Dann schau mal, ob es noch andere Bereiche in deinem Leben gibt, die du „aufräumen“ kannst.
Hast du zu viel Stress oder belastet dich etwas?
Über die Jahre kam ich mir immer mehr vor wie ein Detektiv. Ich sammelte Spuren, ging den Hinweisen meines Bauchs nach und kombinierte Zusammenhänge zwischen Beschwerden und Essen.
Deshalb mein Vorschlag: Werde zum Unverträglichkeits-Detektiv in eigener Sache.
Sei neugierig
Ein Detektiv muss neugierig sein, um neue Spuren zu finden.
Keine Angst, du musst nicht im Leben deiner Nachbarn herumschnüffeln.
Statt Spuren kannst du neue Lebensmittel entdecken. Plötzlich nicht mehr wie gewohnt Essen zu können stellte mich am Anfang vor eine große Herausforderung. Aber ich versichere dir, dass es noch viele andere leckere Lebensmittel gibt.
Observiere mit Durchhaltevermögen
Wenn ein Detektiv seine Zielperson beschattet, muss er womöglich mehrere Stunden vor ihrem Haus herumlungern, bis sie heraus kommt und er die Verfolgung aufnehmen kann. Beim Beweise sammeln können Wochen vergehen.
Bis du deiner Unverträglichkeit auf die Spur kommst, können auch ein paar Monate vergehen. Ich weiß, wie frustrierend das ist. Deshalb heißt es: Durchhalten. Denke an die vielen Jahre, die du mit Ruhe im Bauch lebst, wenn du deine Unverträglichkeit aufdeckst.
Gehe den Dingen auf den Grund
Ein Detektiv verknüpft Spuren und Beweise miteinander und geht neu gewonnen Erkenntnissen nach.
Sieh dich als Ermittler in Sachen Unverträglichkeiten.
Halte deine Beobachtungen fest, damit du sie später nachvollziehen und verknüpfen kannst.
Codewort: Ernährungstagebuch. Dank meinem Ernährungstagebuch kam ich einigen Lebensmitteln auf die Schliche, die Beschwerden verursachten.
Ergreife die Initiative
Ein Detektiv ermittelt alleine und ergreift die Initiative, wenn er eine neue Spur aufnehmen möchte.
Da sich das Bewusstsein für Unverträglichkeiten gerade erst entwickelt, musst du Eigeninitiative ergreifen, wenn du deinen Unverträglichkeiten auf die Spur kommen möchtest: Frag bei deinem Arzt nach einem Test auf Unverträglichkeiten. Suche dir an anderer Stelle Hilfe, wenn dein Arzt dir nicht mehr weiter helfen kann. Führe ein Ernährungstagebuch und beobachte deine Beschwerden.
Starte Experimente
Wenn ein Detektiv dem Dieb sein Verbrechen nicht nachweisen kann, muss er sich neue Taktiken einfallen lassen, um Beweise zu sammeln.
Ändere deine Taktik, wenn sich deine Beschwerden nicht bessern. Du isst seit zwei Monaten FODMAP-arm und deine Beschwerden sind nicht besser geworden? Ändere deine Ernährung.
Du probierst seit einem Jahr verschiedene Ernährungsweisen und deine Beschwerden verschwinden nicht komplett? Überlege, ob es noch einen anderen Grund geben kann, warum du dich Unwohl fühlst. Codewort: Stress.
Höre auf dein Bauchgefühl
Ein Detektiv hört bei der Spurensuche auf sein Bauchgefühl.
Höre auch du auf deinen Bauch. Wenn du Bauchschmerzen nach bestimmten Lebensmitteln bekommst, die angeblich als verträglich gelten, lass sie weg und schau, ob die Beschwerden verschwinden.
Als ich in meinem Ernährungstagebuch entdeckte, dass ich Bauchschmerzen von Salatgurke bekomme, dachte ich, dass das ja nicht sein kann. Schließlich besteht eine Salatgurke fast nur aus Wasser. Erst als mir ein Freund daraufhin erzählte, dass er jemanden kennt, der Salatgurke nicht verträgt und keine Unverträglichkeit hat, glaubte ich meiner Beobachtung.
Vertraue deinem Bauch. Er sagt dir, was gut für dich ist. Mit einem Ernährungstagebuch kannst du lernen wieder auf ihn zu hören.
Zusammenfassung
Sei neugierig für neue Ansätze, um deinen Unverträglichkeiten auf die Spur zu kommen. Lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen. Einer Unverträglichkeit auf die Spur zu kommen kann einige Monate dauern. Die perfekte Unterstützung ist dabei ein Ernährungstagebuch.
Hilf dir selbst und ergreife die Initiative. Spreche Ärzte auf Tests an oder suche dir Hilfe bei einem Heilpraktiker oder Osteopathen. Wenn deine Beschwerden nach zwei Monaten durch eine Ernährungumstellung nicht besser werden, ändere deine Ernährung und schau, ob andere Faktoren mit reinspielen, z.B. Stress.
Und das wichtigste: Höre auf deinen Körper. Dein Bauch teilt dir mit, ob alles so passt wie es ist. Du hast nur verlernt auf ihn zu hören.