Nein, golden nur übertragen. In Wirklichkeit ist sie gelb. Oder braun – je nach Sorte. Falls du Hirse bisher skeptisch als Vogelfutter angesehen hast, dann pack dir das nächste Mal, wenn du deinen Wocheneinkauf machst, unbedingt eine Packung Hirse in deine Einkaufstasche. Sie bekommt deinem empfindsame Bauch sehr gut, auch an schlechten Tagen. Falls du dich schon immer gefragt hast, was ist Hirse überhaupt, dann kommen hier ein paar Antworten für dich:
Was ist Hirse?
Hirse gehört zum sogenannten Pseudogetreide. Sie ist ähnlich wie Getreide, nur besser. Denn sie ist glutenfrei und besser bekömmlich als Getreide, weil sie leichter verdaulich ist. Deshalb ist sie ideal für Schonkost, wenn es deinem Bauch mal wieder schlecht geht und ideal bei Reizdarm oder einer Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Glutensensitivität oder auch Zöliakie.
Am bekanntesten ist die Goldhirse, die kleinen gelben Kügelchen. Bevor sie abgepackt im Laden landet, wird sie von ihrer festen Schale befreit, weil die so hart ist, dass du sie nicht essen kannst.
Und dann gibt es noch die weniger bekannte Braunhirse. Die Braunhirse wird ungeschält verkauft. Damit ist sie vollwertig. Die Schale ist so hart, dass du die Braunhirsekörner entweder zu Hause selbst mahlen musst oder sie direkt als Mehl kaufst.
Was ist in Hirse drin?
Die Hirse ist vollgepackt mit Mineralstoffen und Spurenelementen. Die meisten der wertvollen Vitalstoffe stecken in und unter der Schale. Deshalb ist ungeschälte Hirse, wie die Braunhirse, besonders nährstoffreich.
In Hirse findest du u.a.:
- Magnesium
- Eisen
- Zink
- Schwefel
- Kieselsäure, die zum Teil aus Silizium besteht und deshalb für kräftige Fingernägel, gesunde Zähne, Haut und Haare sorgt
- B-Vitamine
- Lecitihn (gut für Nerven und Hirn)
- Auch hochwertiges pflanzliches Protein liefert sie in kleinen Mengen
Wo bekommst du Hirse her?
Goldhirse bekommst du in Drogerien, Bio-Läden und teilweise sogar in gut sortierten Supermärkten. Am besten entscheidest du dich für Bio-Qualität, weil die Hirse dann nicht nur schonend geerntet und geschält wurde, sondern weil sie dann auch weniger schädliche Stoffe enthält. Du kannst sie als kleine Kügelchen kaufen oder als Hirseflocken.
Braunhirse bekommst du ebenfalls als kleine Kügelchen mit Schale. Da die Schale so hart ist, dass du sie nicht zerkauen kannst, musst du sie vor dem Essen mit einer Kaffeemühle oder im Mixer mahlen. Einfacher machst du es dir, wenn direkt Braunhirsemehl kaufst.
Wie bewahrst du Hirse auf?
Goldhirse als Kügelchen
Du kannst sie in ein gut verschließbares Glas* füllen, was gleichzeitig hübsch aussieht. Sie hält aber auch gut verschlossen in der Tüte, in der du sie gekauft hast. Wichtig ist, dass du sie trocken und dunkel aufbewahrst, ansonsten kann sie ranzig werden. Dann hält sie sich aber lange und ist der perfekte Kandidat für deinen Vorrat.
Goldhirse als Flocken
Wenn die Packung der Hirseflocken geöffnet hast, musst du sie im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ungefähr 14 Tagen aufbrauchen. Hirseflocken sind sehr empfindlich und werden nach diesen 14 Tagen tatsächlich ungenießbar.
Braunhirsemehl
Das lagerst du am besten fest verschlossen in der Verpackung und ebenfalls an einem dunklen Ort, also im Küchenschrank.
Wie bereitest du Hirse zu?
Goldhirse
Die Hirse spülst du vor dem Kochen in einem feinen Sieb* gut mit heißem Wasser (aus dem Wasserhahn) ab. Wenn sie geschält wird, kann es sein, dass einige Körner leicht beschädigt wurden. Dann läuft das Keimöl aus und legt sich um das Hirsekorn herum. Das Öl ist wertvoll, aber es oxidiert, wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Dadurch wird die Hirse bitter. Wenn du die sie mit heißem Wasser abspülst, wäschst du die Ölspuren und den bitteren Geschmack weg.
Wie viel Wasser du brauchst, um die Hirse zu kochen, steht hinten auf der Verpackung. In der Regel brauchst du die doppelte Menge Wasser, je nach Hirseart.
Die Hirse kochst du in Wasser auf und lässt sie darin ungefähr 20 Minuten leicht köcheln und quellen.
Vielleicht hast du schon mal gehört, dass in Hirse Phytin steckt?
Das ist ein Stoff, der in großen Mengen verhindert, dass der Körper Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Magnesium und Zink komplett aufnehmen kann. In Hirse steckt allerdings nur sehr wenig Phytin. Es blockiert die Mineralstoffaufnahme deshalb nur, wenn du dich jeden Tag hauptsächlich von Hirse ernähren würdest.
Wenn du das Phytin trotzdem los werden möchtest, kannst du das auf zwei Wegen tun:
1. Du isst Vitamin C zu deinem Hirsegericht oder danach
Dann kann der Körper die Mineralstoffe besser aufnehmen. Vitamin C findest du in Obst oder in Paprikaschoten, Kohl oder Zitronensaft.
2. Du weichst sie ein
Du weichst die Hirse über Nacht oder für sechs Stunden in Wasser ein. Das Einweichwasser schüttest du anschließen weg und spülst die Hirse in einem Sieb nochmal gut ab. Damit wirst du einen Teil des Phytins und die Bitterstoffe los. Allerdings sind auch die wertvollen B-Viatmine wasserlöslich und werden ebenfalls heraus gelöst und weggespült.
Hirseflocken
Hirseflocken sind schneller gar. Du kannst sie in einem kleinen Topf mit Wasser oder Pflanzenmilch aufkochen und anschließend 5 Minuten quellen lassen.
Braunhirse
Weil die Braunhirse so fein vermahlen wird und so leicht verdaut werden kann, kannst du sie auch roh essen. Sie passt aber auch wunderbar in dein Müsli oder ersetzt mit 1 – 2 Esslöffeln beim Backen die entsprechende Menge Mehl.
Wofür kannst du Hirse verwenden?
Die Hirseflocken sind super zum Backen oder als Frühstück eine tolle Alternative zu Haferflocken.
Goldhirse kannst du wie Reis verwenden. Die Hirsekügelchen kannst du als Beilage zu Fleisch oder Fisch essen, Bratlinge daraus machen oder Gemüse befüllen.
Leckere und bekömmliche Hirse-Rezepte
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Sommerliche Hirse mit Minze und Tomaten
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Blitzschnelle Hirseklöschen in FODMAP‐armer Brühe
Lecker essen im Büro: Brokkoli‐Hirse‐Salat mit Pestodressing
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